Szene 2

Hirten aus den verschiedensten Gegenden
folgen dem Stern und machen sich
auf die Suche nach dem göttlichen Kind.

 

8 Hirten aus dem Lungau kommen

über Zederhaus, St. Michael, Mauterndorf nach Obertauern

und gehen über die Gnadenalm bis nach Untertauern.

( Lippei, Lenz, Jockl, Wastl Vevi, Mizzi, David, Ferdl)

Lippeis Bruder eilt mit Lamm nach

 

Lippei: Guatn Abend, liabe Leit!

            Nix für unguat, aber do bleib i heit.

            Her kimm i übern Tauern, z´Fuaß mit dem Trumm.

            A so a Läng hatschn, dös wa enk gwis z´dumm.

 

Lenz:   Aber za enk is koa Engl kemma.

            „ös Lungauer“, hat a gsagt, „ös sollts es zerscht vernemma,

            dass da Heiland geborn woarn is, in an Stall!“

            Da san ma glei groast und haben gsuacht überall.

 

Jockl:   Der Stern drobn am Himmel, der hat uns gführt.

            Aba hiaz san ma richtig scho a wenig müad.

            Und wanns wissen wollts, wo i herkemma bi,

            da müassts scho was vastehn von da Geografie!

 

Wastl:  In Zederhaus hintn auf insara Leitn,

            beim Buachebenerbäuerl, aber dö andere Seitn,

            dort san mia glegn, spat auf d´Nacht

            und hab´n  den Mondschein so betracht,

            der Lenz und i und weiter drunt

            a etla Schaf und insre Hund.

 

Vevi:    Auf oamal is üba insra Schafihalt

            a Liacht aufganga, wia wanns brinnat,

            i kunnts nit beschreibn, wann i mi a no so bsinnat.

 

Mizzi:   Suchet, ihr werdet ihn finden“, hat da Engl gsagt.

            Da san ma auf und davo übern Mugl

            an Brotscherz in Sack und dö Gitarre am Buckl.

 

David: Abi ins Zederhaus, aussi auf St. Michel

            auf Mauterndorf zua und en Tauernbichl.

            Glaubts es nur, gschitzt han i vü

            bis i aufn Passs auffi kemma bi.

 

Ferdl:  In Wiesenegg han ma oft übanacht.

            In aller Früa ham uns die Hausknecht aussi gjagt.

            Schen Dank hamma gsagt, für die nächtliche Rua,

            und san obi grennt - Untertauern zua.

 

Lenz:    Von Obertauern auf´d G´nadn, da hat sichs dagebn.

            Da san ma auf an Blochwagn obn glegn.

            Da Fuhrmann hat  uns gwoscht,

            „Büabal, geht´s sis scho hoascht?

            Sitzt´s auf mit enkan Trumm,

            enka Schneidergwicht bringt meine Ross net um.“

 

Mizzi:   Von da Gnadn, daher, ham mas leicht wieder gmacht,

            stockfinster is worn und der Stern hat uns glacht.

            Hat uns hergführt nach Untertauern, oba zu enk

            aba jetzt leg ma uns umi und schlafn a Weng!

            Guat Nacht lieabe Leit und gönnts uns die Ruah,

            von Zederhaus aussa, da kriagt oans scho gnua.

 

Die Hirten machen Anstalten, sich hinzulegen.

Lippei besinnt sich aber und spricht weiter.

 

Lippei:  Halt Leit, das i nit vergiß,

            wollt enk do dazöhln, wias dumm zuaganga is.

            Wia da Engl is kemma, der ins die Botschaft hat bracht,

            und wia ma aufgschreckt san, so mittn in da Nacht.

            Und wia ma all, so wia sis ghört,

            in Ehrfurcht unsa Sprüchal sagn,

            da fangt mei Bruada ohne scheniern,

            den heiligen Engl an zu fragen:

            Warum er uns vom Schlaf aufweckt

            und wo dös heilige Kindl steckt.

            Warums zu Schloss Moosham nit geborn,

            da wa ma in oana Stund leicht vorn.

            Und lauta solche Sachn-

            was sollst hiaz mit dem Kerl machen.

 

Jockl:    Dös Schönere aber kimmt hiaz no:

            „Oh heiliger Engl“, fangt er on

            „geh fliag ins grad hiaz nit davo,

            und bleib bei ins mit dein helliachtn Schein,

            i tat mi eh ganz narrisch schlein.

            Bis i mei ganz kloans Lampi find,

            i schenkats gern en heiligen Kind.

            Und wannst es mitnahmst, dös wa gscheit,

            des Kindl hät dö größte Freid.“

 

Lippei: Dös hat er no gsagt mei Bruada,

           drauf hats an Tuscha toan und hats kroacht,

            koa Hirt hat mehr den Engl gsehn,

            um ins war wieda finstere Nacht.

            Wia hiaz da Engl is furt,

            da hob i mein Bruada gsagt a ernsts Wurt.

            I ho ehm beibracht, wia ma si benimmt,

            wann a Engl auf Bsuach herkimmt.

            Ja Leit, wo führat dös denn hi,

            wann jeda toa kinnt, was a wi.

 

            Drauf hat er grotzt, gjammert und grert,

            oft ho i`n in die Schafihüttn gsperrt.

            Da konn er sinniern, da kloane Bengl,

            der macht dös neama, beim nächstn Engl.

 

Vevi:    Aber hiaz tat ma gern a wengerl ruahn,

            vor lauter ärger mit dem Buam.

            Guat Nacht beinand, wia guat is d`Ruah,

            hiaz deck ma ins richtig guat zua.

 

 LIED: Stille, stille (Flötenstück mehrstimmig)

 

 

 

 

 

 

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