Hirten auf dem Weg von Untertauern auf den Tauern
Seppei:
I bin no ganz fertig a so ho i mi
gschreckt.
Hiasi: Ba
mir a no schiaga d`Angst in die Knochn steckt.
Toni:
So ebbas ho i
überhaupst no nia gsegn.
Irgei: Koa
Sekund mehr bin i da in meina Harpfn glegn.
Seppei:
Muaß a woi a Wunder gschechn sei.
Hansei: Wann der
Himme in der Nacht is so hei (hell).
Loisei:
Was habts denn für Gstodi, i ho
nix gsechn und gheart,
mittn in der Nacht ma ausn Schlaf aufgweckt werd.
Seppei: Geh
Loisei, du Schlafhaubn, red koan Schmoarrn,
sei froh, dass dįufgweckt bist woarn.
Hiatz teats weiter, ehs Hirta va Untertauern,
mia sand eh scho spat dro,
wann ma ins nit schlein,
vasaman mia dös Wunder womöglich no.
Lied: Kirchberger Hirtenlied
Lippei:
Moaknecht vom
Kohlmayr
Grüaß enk Gott Buama, losts zua,
mir lasst `s oafach koa Ruah.
I ho am Tauernkoar ba die Schafi gwacht,
da hat `s über insare Berg a söchane Liachtn gmacht
und a schneeweißer Engl steht vor mir,
feierlich sagt er: Ich verkündige dir,
heit is der göttliche Heiland geborn als kloans Kind -
in an Stall zu Bethlehem, macht `s enk auf gschwind!
Loisei:
Schaut `s amoi, va überall kemman Hirtn daher,
van Seekoar aussa, doscht van Lungau auffa no viel mehr.
Mia miassn weitertoa, dass ma nit die Letztn wern,
schaut `s auffi, genau übern Pass leicht hiatz der Stern.
Michi:
Kleiner Hirte
Boats a
wenk, boats, i fall allwei her:
Ehs gehts ma viel z`schnell, dös is a
Malher,
i mecht dem Kindl a sagn meine Grüaß,
aber i bin halt nit so schnell auf die Füaß.
Von der anderen Seite kommen nun die Mädchen vor zur
Bühne, sie singen:
Lied: "Stern über Bethlehem
Moaknecht:
Schaut `s, die Dirndln sand a scho dou,
hiatz moan i, geht nocha neamd mehr ou,
d` Weiberleit brauchn ja allwei an Ewigkeit
bis s` fesch zsammgschwanzt sand, bist nit gscheit.
Habt `s es a scho gsechn, den Stern, die Liachtn,
kemmt `s her da, braucht `s enk nit füarchtn.
Rosi:
Geh, ehs
schauts eh a no ganz gschreckt
und tramhapert aus der Wäsch`,
mia hamb zwoar a wenk länger braucht,
dafür san ma hiatz fesch,
fürs göttliche Kind san ma gricht und hamb a allerhand mit,
gehn ma weiter, dem Kometn nach, oder nit.
Hiasi:
Woi, woi, mitanonder suach ma `s Jesukind zu Bethlehem im Stall,
dös wird si sicher gfrei(n) über ins all`.
Resi:
I ho glei a
wenk was mitgnumma zan Essn,
Brot, Speck und Butter, und ebbs zan O(n)legn ho i a nit vergessn,
dös Röckei soit en Kindl machn woarm,
wanns a so daliegt, in der Fuatterkrippn, nackert und arm.
Lisi:
I geh
zan Kindl oafach hi,
und knia mi nieder vor eahm ganz sti(ll).
Maria:
Und i wer(d) mit dem kloan Spatz
nett schatzn und lachn,
damit ko i sicher a kloane Freid eahm machen.
Cilli:
Ja, i ho gar nix recht ba mir,
aber Jesukindl, i kimm trotzdem za dir.
Dass i di ho gern,
soist va mir,
liabs Kindl, hearn.
Mizzi:
Cilli, du hast mehr
mitbracht, wiast denkst,
wannst en Kindl dei Liab vaschenkst,
ko koaner gebn eahm mehr,
du gehst ins voro, kimm her.
(Begibt sich mit einer Laterne an die
Spitze des Hirtenzuges)
Fanni:
Ja, liabe Leit, wann ma ins hiatz nach Bethlehem aufmachn,
soit a niader vergessn seine alltäglichn scheinbar wichtign Sachn.
I mecht `s no amoi laut und deutlich sagn,
was ma soitn hi(n) zan Krippei tragn.
Es is d` Liab, und für dö brauchst Zeit,
leider fehlt ins dö oft heit.
Wegnan Geld is alls in Hetz auf dera Welt.
Lass ma ins doh a wenk dawei,
dass d` Liab wachsn ko, da drei.
Zenzi:
Halt, warts auf mi, i bin
a no dou.
Und i bring mit auf dera Roas,
a Lackerl Milch vo meina Goaß.
A Lampifell zan drübadeckn,
und an guatn Kloatznweckn.
Rosi: A
Kloatznbrot, du dumms Mandl,
da Bua, der hat no koane Zandl.
De Ringnbreck, de hoaschtn, dickn,
do kunnt a ins zum Schluss dastickn.
Zenzi: Er wird scho
s“woache außahackln,
de Ringn ko da Josef nanggln.
Red da Maria do nix drei,
sie wird scho fest dahinta sei.
Maria: Bevor ma aber
losmarschiern,
do muaß ma scho no musiziern!
Cilli: He
Buam, hiatz auf! Tuats springa!
Jetzt tan ma dem Kindl oans singa!
Lied: "Kommt wir gehn nach Bethlehem"
Maria: Kommt her ihr Hirten
und seht dieses Kind,
es kommt, damit die Welt wieder Frieden findt.
Dass Krieg und Hass einmal enden,
die Menschen sich wieder der Lieb zuwenden.
Es kommt auf Erden,
damit die Menschen Brüder werden.
Dank sei euch und Gottes Segen!
Engel: So ist es gewesen
in dieser Nacht,
so hat Gott Heil über uns Menschen gebracht.
Bis heute ist offen der Weg zum Kind,
lasst alles Liegen und eilt geschwind!
Heißt es willkommen mit frohem Sinn
und gebt ihm Herberg in eurem Herzen drin.
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