4. Szene 7 Hirten kommen aus der Steiermark über Forstau nach Untertauern und treffen die Hirten aus dem Großarltal. (Riepl, Lisi, Rosl, Ernst, Franzi, Hiasl, Bertl) Riepl: He Briada, lassts ins a mitgehn! Jetzt bleibts halt no a bißal stehn! Rosl: Ja mei, wia i hiaz glaffn bi. Da draußn in an Stall, da liegt des Kindl drein so fein, und dös muaß da Messias sein.
Hiasl: Wir bringan eam a Gab, wann a koana recht vü hat, an Henig, a Butta und an Wein, und dös kloane Lampal ghert a sei. Unserm Heiland in da Krippn. Ernst: In da Krippn sagst? Draußt aufn Feld in an Schafistall? Steffl: Genau a so is! Zwischen Josef und Maria, liegt ganz froh, ös göttliche Kind auf an Tschipperl Stroh. Ernst: Da geh i mit und deck´n zua Mit mein Schafifell Dass schlaf´n kann in süaßer Rua. Lisi: I gang scho mit und tat gern machen, allerhand lustige Sachen. Schnackln und poschn und mit de Finga pfeifn, wia d`Vögerl im Wald. Moanst nit, dass dös en Kindl gfallt? Xaver: Naja, kunnt scho sei. Aber, wo kemmts ös denn her, so mittn bei der Nacht? Franzi: A Engl hat uns d´ Botschaft bracht en Hiasl und mia. Her, kemma grad von da Hochwurzenalm, da hiat ma de Goaß und dö ganzn Kalm. Xaver: Von da Hochwurzenalm? Da seids aba weit ganga, hiaz bleibts bei uns, habts uns ja grad no daglonga. Bertl: Geht´s weiter, jetzt pack ma zam. Irgl: He, he, du damischer Steirer, lass da Zeit! Loisei: Losts Leit! Mia scheint, da schnarcht wer! Steffl: Dös muaßt ausgrechnt du hearn!
Riepl: Schauts amal, da liegn ja oana. Irgl: Den kenn i, des is da Lippei von entern Tauern, den weck ma auf.
Bruder kommt alleine. Irgl: Ja, sagt´s amal, was is denn des für aona? Bruder: Mi moanst? Ah, mi? Was i für oana bi? I bin va denn, der do liegt da leibliche Bruada. Va Zederhaus aussa bin i und hab eams Lampal nachbracht, weil er alls vagessn hat in der sölbigen Nacht.
Loisei: Du, der gfallt ma, der passt za ins. Lisi: Mia gfallt er a. Hiaz aber zsamm im Kroas. En Lippei machmas hiazan hoaß. LIED: Lippei, sollst g´schwind aufsteh´n (Instrumentalbegleitung) Lippei: O mei, hob i an Schlaf, an gsundn! Am End is hiaz da Stern vaschwundn! Ah na, da is er, der Komet. I moa, do drentn, wo er steht, liegts Jesuskindl aufn Stroh.
Xaver: Und mia stehn so armselig do! Lenz: Armselig sagst? Des sand mia nit. Hat do a jeder sei Trumm mit zum Singa und Klinga. Steffl: Seids gscheit Buam, und folgts ma gschwind, damit mas bald finden, des himmlische Kind. Lenz: Ja, der sagts richtige, wia ma ziemt, dass mias nit schrecken, des Jesuskind. Steffl: An Jodler zerscht, auf jeden Fall so richtungsmäßig hin zan Stall. Xaver: Dann wearn ma ganz stad zuawigehn, und bei da Tüa, da bleibn ma stehn. Irgl: Ja, und nacha? Lippei: Was hoaßt nocha? Irgl: Was mach ma nacha? Loisei: Geh, dumma Bua, nachan gehn ma halt eini zan Kindl, und machn a Musi gschwind.
Lippei: Her mit dö Trimma! Lenz: Greifts eini in d`Soatn, mi juckts in di Finga, kanns neama daboatn. I, mit mein Bass, i tua was i ko, so Buam, auf gehts, hiaz fang ma on. LIED: Kommt, wir geh´n nach Bethlehem (Instrumentalbegleitung)
Lisi: Dös is ja a wunderbare Musi. Xaver: Ausgezeichnet! Lippei: Den merkts enk, der hat nit schiach to, hiaz mach ma no an andern dro. Riepl: Mei Mensch, des hoaßt Kuraschi haben, dass mia ins vor so vü Leit wagn. Lenz: Vü feina muaß des klinga Als tatn di Engerl singa. Steffl: Oan spü ma no, oft miaß ma geh, dös werdns ban Krippal scho vasteh. Dass mias so guat wias d`Èngerl kinnan, insa Lebtag dös nit zammabringan. Loisei: Is a koa Kunst bei de da drobn, dö kinnan Tag und Nacht long probn. Xaver: Und so hab ses wohl a vü scheana, dö brauchn koane Schaf nachrenna. Riepl: So Buam, jetzt richts enk langsam zsamm, die Nacht, die dauert neama lang. Gar weit konns hiaz neamma sein, da Zimmermann, der werd si gfrein. Loisei: Und erst d`Maria, dö wird lachn. Bruder: S`Kindl wird wohl no nit schlafn? Lenz: Na, na, oft gehn mas on. I mit mein Trumm, i geh voran.
Alle: Guat Nacht, beinand, ös liabn Leit, hiaz gehn ma, es is höchste Zeit.
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