Während das Brot rastete, wurde der Käse gemacht. Radstädter Käse! Weil das Wetter so schlecht war, hätte es ca. 1 Woche gedauert bis die Milch sauer geworden wäre. Daher hat die Hilda am Vortag schon die Milch, die wir entrahmt haben, am Ofen warm gestellt. Dann hat sie auch ein bisschen Molke, Jutn sagt ma in da Mundart, dazugetan. Durch das Warmstellen und der Molke ist die Milch schnell geronnen und sauer geworden.
Die Milch ist dann auf ca. 50 Grad erhitzt worden, dadurch gerinnt sie und es entsteht der Sauertopfen. Dann haben wir den Sauertopfen in ein Tuch, in das Kastuach, geschöpft und ihn fest ausgedrückt. Jetzt ist die Molke herausgeronnen. Dann haben wir den Topfen in eine Schüssel gegeben und mit Salz und Pfeffer gewürzt. Danach haben wir den Topfen in einen großen Holztopf, den Kaskal, hineingetan. Dieser Kaskal hat Löcher, damit die letzte Molke noch herausrinnen kann, wenn der Topfen ganz fest hineingedrückt wird. Zum Schluss wird noch zum Einschweren ein großer Stein daraufgelegt. Am nächsten Tag wird alles herausgestürzt.
Nun wird der Käse in den Keller getragen, er muss jeden Tag umgedreht werden und mit Salzwasser eingerieben, damit er eine schöne "Ringn" kriegt.
So und das ist unser Radstädter Käse, den wir gemacht haben. Wir sind ganz stolz darauf und ihr dürft ihn dann gleich verkosten.